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Wie erkenne ich einen guten Hundezüchter?

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Beitrag von Leitwolf (Admin) Do März 06, 2014 5:49 am

Was ist zu beachten vor dem Hunde- bzw. Welpenkauf?

Sie möchten sich einen Hund kaufen. Eigentlich haben Sie an alles gedacht: der Familienrat hat begeistert zugestimmt, alle freuen sich auf den Welpen. Nach sorgfältiger Überlegung haben Sie sich für eine oder zwei Hunderassen entschieden, die aufgrund ihres Charakters, ihres Aussehens, ihrer Größe und ihrer Bewegungsfreude perfekt zu Ihnen passen. Wie finden Sie aber den passenden Hundezüchter? Hier eine Checkliste für Sie:

1. Hunde bzw. Welpen niemals spontan kaufen

Sie wissen es, wir wissen es, es kann aber nicht oft genug betont werden. Der Kauf eines Welpen sollte niemals spontan erfolgen. Ein Hund lebt viele Jahre mit Ihnen. Sie tun sich keinen Gefallen, wenn Sie aus einer spontanen Eingebung handeln. Wir empfehlen Ihnen, vor dem Hundekauf immer sorgfältig sicherzustellen, dass Sie über die Zeit, das Geld und den Willen verfügen, mit einem weiteren Familienmitglied zusammenzuleben. Erst nachdem Sie wissen, welche der mehr als 388 Hunderassen zu Ihnen passen und Sie den nötigen Grundvoraussetzungen für diese spezielle Hunderasse erfüllen können, sollten Sie sich konkret mit dem Hunde- bzw. Welpenkauf befassen.

2. Hunde bzw. Welpen niemals aus Mitleid kaufen

Auch das ist sehr wichtig: Kaufen Sie einen Hund nicht aus Mitleid. Es gibt unseriöse Hundehändler, die auf Ihr Mitleid spekulieren. Wenn Sie einen Welpen, ein süßes kleines Wollknäuel, aus einem Karton kaufen, können Sie sicher sein, dass am nächsten Tag ein anderer Welpe in diesem Karton liegt. Die Geschäftsidee des Händlers ist dann aufgegangen. Sie hingegen haben einen Hund, dessen Vor- und möglicherweise Krankheitsgeschichte Sie nicht kennen. Sie wissen nicht, wie groß der Hund wird, welche Hunderasse eventuell eingekreuzt ist und welche Hunderasseeigenschaften er entwickelt.

Seien Sie vorsichtig, wenn der "vermeintliche" Hundezüchter vorwiegend in Tageszeitungen wirbt und Ihnen nur eine Handy-Nr. zur Verfügung stellt. Fragen Sie nach Hundehaltern, die aus vorherigen Würfen schon Welpen bezogen haben. Lassen Sie sich evtl. die Telefonnummer des Hundehalters geben, um nachzufragen. Fragen Sie nach der Vereinszugehörigkeit und der Ahnentafel des Hundes.

Unseriöse Hundezucht kann nur unterbunden werden, wenn es für diese keine Abnahmeplattform gibt!

3. Züchtercheck: Besuche sind Pflicht

Nachdem Sie sich eine Hunderasse ausgesucht haben, schauen Sie nun, welche Hundezüchter trächtige Hündinnen haben, Würfe ankündigen oder bereits Welpen verkaufen. Besuchen Sie die infrage kommenden Züchter. Ein guter Hundezüchter verlangt das von seinen interessierten Hundekäufern, denn er möchte wissen, wohin seine Welpen gehen. Er ist an Ihnen ähnlich interessiert wie Sie an ihm.

Wer bei einem Hundezüchter zu Besuch ist, taucht im Idealfall in eine bessere, fröhlichere Welt ein. Hunde sind lebensbejahende Geschöpfe, ihre Freude ist ansteckend. Beim Vergleich verschiedener Hundezüchter, deren Welpen für einen Kauf infrage kommen, werden Ihnen sicher Unterschiede in der Beratung, im Erscheinungsbild der Zuchtanlagen und auch der Hunde auffallen, die Sie in Ihre Kaufentscheidung einfließen lassen sollten.

4. Züchtercheck: eine oder zwei Hunderassen, mehr nicht

Es ist gut für Hund und Hundehalter, wenn der Hundezüchter ein absoluter Spezialist für die Hunderasse ist, mit der er arbeitet. Diese Spezialisierung erfordert viel Zeit und Zuwendung. Ein Hund braucht viel Menschenkontakt, daher ist es besser, wenn die Hundezucht nicht zu groß ist. Als Faustregel kann man sagen: Maximal zwei Hunderassen und maximal zwei Würfe sollte ein Hundezüchter gleichzeitig haben. Darüber muss er schon überzeugend argumentieren.

Auch wenn viele Hundezüchter das weit von sich weisen: Es ist sowohl legitim als auch möglich, mit einer Hundezucht Geld zu verdienen. Nur das rechtfertigt die Preise, die Sie für Ihren Welpen bezahlen. Oft haben Hundezüchter eine populäre Hunderasse (z.B. Golden oder Labrador Retriever) und züchten dann noch bspw. einen seltenen Retriever. Werden es aber mehr Hunderassen, haben die Hunde weniger Menschenkontakt, kriegen weniger Zuwendung und Profitmaximierung geht immer zu Lasten des Hundes. Geld verdienen ist möglich, reich werden gute Hundezüchter mit der Zucht nicht.

In vielen Anzeigen oder Internet-Portalen werden Sie auf Hobbyzüchter treffen, die Ihre Welpen und Hunde anbieten. Von einem Hobbyzüchter spricht man, wenn dieser maximal drei Zuchthündinnen hat. Bei jedem weiteren Hund bedarf es der Erlaub des zuständigen Veterinäramtes. Gewerbliche Zucht hat aber rein gar nichts mit "Massenzucht" zu tun, auch wenn man das dahinter vermuten sollte.

5. Züchtercheck: Gut ist, wer Sie prüft

Ein guter Hundezüchter will von Ihnen fast schon unangenehm viel wissen. Das Wohl des Welpen liegt ihm am Herzen und daher muss er sich informieren, an wen er den Hund verkauft. Wer sind Sie? Wie leben Sie? Warum wollen Sie diesen Hund kaufen? Was planen Sie mit dem Hund? Wie wird der Hund seinen Tag verbringen? Sind Sie über die wichtigsten Merkmale der Hunderasse informiert? Woanders wäre diese Neugierde ein Grund, misstrauisch zu werden, ein Hundezüchter zeigt damit, wie gut er ist.

6. Züchtercheck: Gut ist, wer Sie informiert

Ein guter Hundezüchter ist nicht nur sehr an Ihnen interessiert, hört Ihnen zu und beobachtet genau, wie Sie auf seine Welpen und Hunde zugehen, er teilt mit Ihnen gerne sein Expertenwissen. Jede Hunderasse hat ihre besonderen Pflegeanforderungen, ihre besonderen Begabungen. Und der Hundezüchter kennt sich nicht nur damit aus, er kann Ihnen sogar von den Vorfahren des Welpen berichten. Von der Fütterung in verschiedenen Lebenslagen des Welpen bzw. Hundes über Haltungstipps bis zu Spielideen wird der Hundezüchter Sie mit allen wichtigen Informationen versorgen.

7. Welpencheck: das Leben in den ersten Wochen

Wie beim Menschen sind die ersten Wochen im Leben eines Hundes sehr prägend. Ein Welpe braucht engen Kontakt zu seiner Mutter, zu seinen Geschwistern und zu einer Menschenfamilie. Damit das möglich ist, darf ein Hundezüchter nicht allzu viele Hunde halten. Als interessierter Hundekäufer können Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie es Ihrem zukünftigen Hund in seinen ersten Lebenswochen ergangen ist, wenn Sie den Welpen früh und mehrfach besuchen, bevor Sie ihn mitnehmen. Die Welpen sollten nicht scheu, die Welpen sollten auf Menschen geprägt sein und Sie neugierig begrüßen.

Legen Sie Wert darauf, den Welpen in seiner täglichen Umgebung zu sehen und auch mit seiner Mutter bekanntgemacht zu werden. Sie müssen kein absoluter Hundeexperte sein, um beim ersten Kontakt mit Ihrem zukünftigen Familienmitglied zu erkennen, ob der Hundezüchter seinen Angaben entsprechend handelt. Ob ein Welpe wirklich gesund ist, kann letztendlich nur ein Tierarzt feststellen. Sie sind aber in der Lage, einen ersten kleinen Check vorzunehmen:

Der Welpe sollte proper sein, der Bauch aber nicht aufgebläht. Das Fell muss sauber und glänzend sein, das gilt auch für die Augen. Die Ohren ohne Belag, die Schnauze ohne Ausfluss, die Krallen kurz, zeigt Ihnen ein gesunder Welpe durch seine Energie, wie gut es ihm geht.

8. Welpencheck: Übergabe

Ab der achten Lebenswoche werden Welpen vom Hundezüchter an ihre zukünftigen Familien abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt müssen Hunde durch einen Chip eindeutig gekennzeichnet sein. Tätowierungen sind nur noch für eine Übergangszeit zulässig. Der Chip ist inzwischen vorgeschrieben. Der Hundezüchter übergibt mit dem Welpen den Impfpass. Zu einem Qualitätsmerkmal hat sich das Starterpaket etabliert mit den wichtigsten Fütterungsinformationen und der nächsten Wurmkur.

Den Heimtierausweis für Reisen in die EU erhält der Hundebesitzer von seinem Tierarzt. In der Regel hat diesen aber schon der Hundezüchter besorgt bei den ersten Untersuchungen durch den Tierarzt. Neben der Ahnentafel – den „Papieren des Hundes“ erhalten Sie das Wurfabnahmeprotokoll, in dem eine Reihe von Begriffen und Kürzeln auftreten können, die Sie sich sorgfältig erklären lassen müssen. Hier sind unter Umständen Mängel bzw. Krankheiten oder Fehlstellungen des Welpen vermerkt, die Sie selbst nicht gesehen haben.

Am Ende muss ein Kaufvertrag die endgültige Übergabe besiegeln.

Zusammenfassung

Hier ist unser Hundezüchtercheck für den schnellen Überblick:

Die Hundeanschaffung wurde wohl überlegt - alle Familienmitglieder haben zugestimmt!
Wir haben mehrere Züchter besucht und die Zuchtanlagen begutachtet und verglichen.
Der Hundezüchter züchtet maximal zwei verschiedene Hunderassen.
Wir haben den Welpen beim Hundezüchter mehrfach aufgesucht - das Muttertier als auch die Welpen sind wohlauf.
Der Hundezüchter hat sich genau über uns und unsere Lebenslage informiert.
Der Hundezüchter hat uns genau über die Hunderasse informiert.
Der Welpe wurde tierärztlich untersucht und besitzt einen Chip, einen Impfpass und einen Heimtierausweis! Für eine erste Entwurmung hat der Hundezüchter bereits gesorgt.

Quelle: Hundezüchtercheck
Leitwolf (Admin)
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